Inselhopping mal anders – Mein Besuch auf Schiermonnikoog

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Wer Natur liebt, wird Schiermonnikoog lieben: autofrei, ursprünglich, erholsam. Unser Kolumnist hat sich aufgemacht zum niederländischen Inseljuwel – mit Fahrrad und einer großen Portion Entdeckergeist.
Wer Natur liebt, wird Schiermonnikoog lieben: autofrei, ursprünglich, erholsam. Unser Kolumnist hat sich aufgemacht zum niederländischen Inseljuwel – mit Fahrrad und einer großen Portion Entdeckergeist.

Wenn Ostfriesen Inselhopping betreiben, geht es meist nach Norderney, Borkum, Langeoog oder Spiekeroog. Auch ich habe einige dieser Ziele erkundet. Doch im letzten Jahr sollte es etwas Besonderes sein: Schiermonnikoog, eine friesische Insel auf niederländischer Seite, die als echter Geheimtipp unter Naturfreunden gilt.

Was Schiermonnikoog so besonders macht

Auf Schiermonnikoog – übrigens die kleinste bewohnte Insel der Niederlande – gilt ein einfaches Prinzip: Natur vor allem. Fast die gesamte Insel ist Nationalpark. Autos sind für Urlauber tabu. Die Natur dominiert, nicht der Mensch. Und genau das macht den Charme dieses Ortes aus.

Wilde Dünenlandschaften, ein endloser weißer Sandstrand, seltene Vögel, Fasane, Ziegen – das alles wirkt wie eine andere Welt. Wer abschalten möchte, ist hier richtig.

Fun Fact: Die Insel zählt offiziell nur rund 950 Einwohner, aber jedes Jahr über 300.000 Besucher – ohne dass es je überlaufen wirkt.

Die Anreise – unkompliziert und entspannt

Startpunkt ist der niederländische Hafen Lauwersoog, nur rund 90 Minuten von der Krummhörn entfernt. Die Fähre zur Insel verkehrt mehrmals täglich, Fahrräder kann man mitnehmen oder vor Ort mieten. Die Überfahrt dauert knapp 45 Minuten.

👉 Zur offiziellen Fährverbindung
👉 Infos zur Anreise & Parkmöglichkeiten

Schon bei der Ankunft fällt auf: kein Autolärm, keine Hektik – nur das Geräusch des Windes, Möwenrufe und die salzige Brise des Meeres.

Mein persönliches Inselerlebnis

Wir hatten das Hotel Graaf Bernstorff gebucht – ein echter Glücksgriff. Großzügige Zimmer, ein gutes Frühstück und: laut eigener Aussage den besten Burger der Insel. Ich kann bestätigen: Stimmt.

Mit dem Rad ging es quer über die Insel. Trotz steifer Brise (Windstärke 5–6!) und frischen 10 Grad ließ sich die Schönheit nicht übersehen: wilde Dünen, weite Wattflächen, gut ausgeschilderte Radwege, die direkt zu den besten Aussichtspunkten führen.

Gut ausgeschilderte Radwege führen durch die Dünenlandschaft von Schiermonnikoog
Gut ausgeschilderte Radwege führen durch die Dünenlandschaft von Schiermonnikoog

👉 Nationalpark Schiermonnikoog – offizielle Infos (niederl.)

Besonders beeindruckt haben mich die Ziegenrudel in den Dünen, zahme Fasane, die einem fast unter die Reifen laufen, und eine singende Nachtigall, die ich sogar fotografieren konnte – ein echter Gänsehautmoment.

Eine Nachtigall singt auf Schiermonnikoog
Eine Nachtigall singt auf Schiermonnikoog

Während der Brutzeit (etwa April bis Juli) sind einige Naturzonen gesperrt – der Naturschutz hat hier oberste Priorität.

Tipps für euren Besuch

  • 🛳 Anreise per Fähre ab Lauwersoog – frühzeitig buchen!
  • 🚲 Fahrrad nicht vergessen oder direkt auf der Insel mieten
  • 🏨 Übernachtungstipp: Hotel Graaf Bernstorff (zentral im Dorf)
  • 🌿 Unbedingt Fernglas mitnehmen! Seevögel, Rehe und Ziegen warten
  • Café Tipp: „It Aude Beuthús“ für holländische Poffertjes & Meerblick
  • 📷 Instagram Spot: Strandübergang „Strandpaal 6“ – endlose Dünen

👉 Tourismusbüro Schiermonnikoog (NL)

Fazit – Ruhe, Wind und echtes Jeföhl

Schiermonnikoog ist für mich ein Stück heile Welt – eine Mischung aus Nordsee-Romantik, Naturschutz-Vorbild und niederländischer Gelassenheit. Wer einen Ort sucht, um mal wirklich zur Ruhe zu kommen, sollte sich diese Insel auf die Liste setzen.

Auch wenn die Ostfriesischen Inseln wunderschön sind – ein Abstecher über die Grenze lohnt sich.


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